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Mark Rothko – Was ist ein Bild? Leben und die Kunst der Wahrnehmung – 2018

Mark Rothko – Was ist ein Bild? Leben und die Kunst der Wahrnehmung – 2018

Von unserer Geburt bis zu unserem Tod sind wir alle von Bildern umgeben. Unsere Zeit ist die Zeit der Bilder, der bewegten oder unbewegten Bilder. Seit Platons Zweifel an den Bildern, die wir sehen, hat die Frage „Was ist ein Bild?“ die Philosophen, Kunsthistoriker usw. bis heute beschäftigt. Bildet unser Geist die Bilder, die wir sehen, wie Kant glaubte, oder ist unser Geist eine leere Tafel, auf der die Bilder ihren Stempel hinterlassen, wie Locke dachte?

Harald Klinke schreibt: „Visuelle Wahrnehmung ist Denken, und Denken bedient sich visueller Bilder. … Das Bildermachen ist […] zentral für das Menschsein. Die Macht der Bilder kommt nicht von den Bildern selbst, sondern von den Menschen, die ihnen Bedeutung verleihen.“ (Kunsttheorie und visuelle Epistemologie, 2014: 5&6)

Die Arbeiten von Petra von Langsdorff, Siegfried Lehmann und Sven Hoffmann regen zum Nachdenken über ihre Bedeutung an.

Petra von Langsdorffs Arbeiten zeichnen sich dadurch aus, dass sie mit vielfältigen Techniken und Zeichen eine Brücke zwischen östlicher und westlicher Religion schlagen. Ihre lange Vertrautheit mit der indischen Kunst und Mythologie hat es ihr ermöglicht, vielschichtige Gemälde zu schaffen.

Siegfried Lehmann setzt in seinen Öl- und Acrylbildern, 3D-Kunst sowie Skulpturen aus Holz und Kunststoff Ideen aus der Alltagswirklichkeit in geometrisch-poetische Kompositionen von großer Klarheit, kombiniert mit Anregungen aus dem Unterbewusstsein. Gesellschaftliche Themen, die aus seinem phantastischen unheimlichen Geist stammen, werden in seine Kunstformen kanalisiert und humorvoll persifliert. Die Art und Weise, wie ein Betrachter seine Kunst sieht, hängt von seinem Kontext ab, d.h. von dem gesamten persönlichen Repertoire an Wissen, das er im Laufe der Jahre erworben hat. Die Wahrnehmung liegt in dieser Begegnung zwischen dem Betrachter, als aktivem Wahrnehmenden, und dem Kunstwerk, als Wahrgenommenem.

Sven Hoffmann ist ein Berliner Fotograf, dessen Werke in einem komplizierten, langwierigen und riskanten Prozess entstehen. Sie werden auf Massivholzplatten, Aluminiumplatten oder dicke Metallblöcke geschweißt und erscheinen dem Betrachter als dreidimensionaler und nehmen skulpturale Formen an. „Burn Art“ ist Sven Hoffmanns aufwendige und ständig weiterentwickelte Technik zur Bearbeitung seines fotografischen Materials. Mit Hilfe von Feuer verbrennt und schmilzt er sein Material sorgfältig und systematisch, wodurch Blasen, Verzerrungen und Farbverschmelzungen entstehen, die der Künstler wirkungsvoll einarbeitet. Die so entstandene Fotopapiervorlage wird erneut bearbeitet und schließlich mit Klebstoffen auf Holz oder Metall kaschiert.

Diese Ausstellung bringt mentale Bilder und visuelles Denken zusammen, um unsere moralische Sensibilität zu kultivieren. Die Ausstellung wird vom 20. April bis zum 24. Juni 2018 im Mark Rothko Art Centre Daugavpils, Lettland, zu sehen sein.